Soziologie des Vergleichs
15178 - Übung
Janis Detert, M.A.
Di. 16-18 Uhr c.t., Konradstr. 6, 209
Beginn: 25.04.2017 Ende: 25.07.2017
Der Vergleich ist eine sozialwissenschaftliche Methode, aber auch „ein basales soziales Geschehen, das als Phänomen eigenen Rechts zu untersuchen ist.“ (Bettina Heintz) Während bereits Émile Durkheim im späten 19. Jahrhundert die vergleichende Soziologie etabliert hat und diese seitdem kontinuierlich verfeinert wurde, ist die Soziologie des Vergleichs bislang kaum systematisiert und verschiedene Praktiken des Vergleichens selten dezidiert als solche in den Blick genommen worden.
Dabei ist augenfällig, dass Vergleiche – seien sie unmittelbar oder erst auf den zweiten Blick als solche erkennbar – in vielen sozialen Zusammenhängen auftauchen und dabei unterschiedliche Funktionen erfüllen. Die Bandbreite reicht von relationalen Einteilungen der sozialen Welt (etwa in Klassen, Schichten, Milieus oder Generationen) über Bundesligatabellen und Vergleichsportale bis zu der Vergabe von „Sternen“ an Restaurants oder Universitäts-Rankings und Bestenlisten. Wir wollen in der Übung einerseits theoretische Zugänge kennenlernen und mit Hilfe der gewonnenen begrifflichen Instrumente einzelne Vergleichsphänomene betrachten. Dabei werden wir u.a. Fragen nach Funktion, Praxis, historischen Zusammenhängen, gesellschaftlichen Kontexten und der Abgrenzung zu anderen Phänomenen – etwa Metapher, Relation, Bewertung, Analogie, Klassifizierung – zu beantworten versuchen.
Literatur
- Epple, Angelika & Erhart, Walter (2015a) (Hrsg.): Die Welt beobachten. Praktiken des Vergleichens. Frankfurt/Main & New York: Campus.
- Heintz, Bettina (2016): „Wir leben im Zeitalter der Vergleichung.“ Perspektiven einer Soziologie des Vergleichs. In: Zeitschrift für Soziologie, 45 (5). S. 305-323.
Bemerkung
Anwesenheitspflicht in der 1. Veranstaltungsstunde! Sollten Sie aus triftigen Gründen nicht teilnehmen können, so informieren Sie den/die Dozenten/Dozentin rechtzeitig. Unentschuldigtes Fehlen in der 1. Veranstaltungsstunde bedeutet automatisch den Verlust des Kursplatzes.
Voraussetzungen
- regelmäßige und aktive Teilnahme
- kontinuierliche Lektüre der Literatur
Leistungsnachweis
- Hausarbeit/Essays
- Referat
- 6 ECTS