Soziale Ungleichheit und Soziale Strukturen
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Politische Soziologie der Bildung: Bildungspolitik und Bildungspraxis unter dem Einfluss von Transnationalisierung, Standardisierung und Ökonomisierung

15258 - Seminar

Dr. Tomas Marttila

Do. 10-12 Uhr c.t., Konradstr. 6, Raum 108
Beginn: 14.04.2016   Ende: 14.07.2016

Es gehört zu den zentralen Kenntnissen der heutigen soziologischen Bildungsforschung, dass gesellschaftlicher Wandel und gesellschaftliche Organisation von Bildung miteinander sehr eng verbunden und einem dynamischen Wandungsprozess unterzogen sind. Ziel des Seminars ist es, den Studierenden Kenntnisse darüber zu vermitteln, wie in der Gegenwartsgesellschaft bildungspolitische Entscheidungen, die gesellschaftliche Organisation von Bildung und professionelle Durchführung von Bildungspraktiken an Schulen von makrostrukturellen Prozessen der Transnationalisierung, Standardisierung und Ökonomisierung beeinflusst werden und welche faktischen Konsequenzen diese weltweiten Megatrends für die Handlungsmöglichkeiten und Handlungsrationalitäten von politischen Akteuren, LehrerInnen und SchülerInnen haben.

Das Seminar ist in drei thematische Blöcke aufgeteilt, die verschiedene Aspekte des gegenwärtig dominanten Bildungsregimes beleuchten: 1. Transnationale Akteurskonstellationen, 2. Praktiken und Strategien datenbasierter Regierung von Bildung, 3. Bildungsmärkte und Bildungswettbewerb. Unter diesen Themenblöcken werden u.a. der zunehmende bildungspolitische Einfluss von transnationalen Think-tanks, Strategien und Techniken von „Government by Comparison“, politische und gesellschaftliche Konsequenzen von evidenzbasierter Bildungssteuerung, Bildungsmärkte und soziale Ungleichheit behandelt.

Jeder der drei thematischen Blöcke besteht aus 3-4 Grundlagensitzungen, in denen bereits vorhandene Forschungsliteratur behandelt wird sowie eine abschließende Forschungssitzung, zu der die Studierenden kleinere mit dem Dozenten vereinbarte Rechercheaufgaben erledigen, um damit einen eigenständigen Beitrag zur Erkenntnisgewinnung zu dem jeweiligen Themenbereich zu leisten. Die in der empirischen Analyse gewonnenen Erkenntnisse werden in der Forschungssitzung präsentiert und diskutiert. Die Rechercheaufgaben bestehen u.a. aus der Auswertung von Primärdokumenten, Erstellung von Organisations- und Netzwerkdiagrammen, Durchführung von Interviews mit bildungspolitischen und professionellen Akteuren, usw.

Literatur

Die Seminarliteratur besteht neben den allgemeinen (obligatorischen) und weiterführenden (freiwilligen) Sekundärtexten auch aus Primärtexten in Form von Regierungsdokumenten, Zeitungsartikeln, Internetquellen, Interview-Transkripten, etc., anhand welcher das jeweilige Seminarthema konkretisiert wird. Die Seminarliteratur wird in Form eines Online-Semesterapparates über iverisity zugänglich sein.

Zu der einschlägigen Seminarliteratur gehören u.a.

  • Ball, Stephen J., 2012: Global Education Inc.: New Policy Networks and the Neoliberal Imaginary. London: Routledge.
  • Burch, Patricia, 2009: Hidden Markets: The New Education Privatization. London: Routledge.
  • Münch, Richard (2009): Globale Eliten, lokale Autoritäten: Bildung und Wissenschaft unter dem Regime von PISA. McKinsey & Co. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
  • Parreira do Amaral, Marcelo, 2011: Emergenz eines internationalen Bildungsregimes?. Münster: Waxmann Verlag.

Bemerkung

Anwesenheitspflicht in der 1. Veranstaltungsstunde! Sollten Sie aus triftigen Gründen nicht teilnehmen können, so informieren Sie den/die Dozenten/Dozentin rechtzeitig. Unentschuldigtes Fehlen in der 1. Veranstaltungsstunde bedeutet automatisch den Verlust des Kursplatzes.

Voraussetzungen

  • regelmäßige und aktive Teilnahme
  • kontinuierliche Lektüre der Literatur

Leistungsnachweis

  • Referat (max. 15 min.)
  • empirische Forschungsaufgaben zu den 3 Forschungsseminaren erledigen und deren Ergebnisse in der Forschungssitzung präsentieren
  • Hausarbeit